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“There are only three sports: bullfighting, motor racing, and mountaineering; all the rest are merely games.” Ernest Hemingway

In diesem Blog schreiben wir wöchentlich über Extremsport. Doch was versteht man unter diesem Begriff eigentlich? Wer den Begriff Extremsport hört denkt oft an Fallschirmspringen oder  Bungee Jumping. Doch wo zieht man die Grenze, ab wann ist eine Sportart „extrem“? Was ist Extremsport?

Was genau ist Extremsport?

Die Definition von Extremsport ist nicht ganz klar. Ganz allgemein kann man sagen, dass Extremsport Aktivitäten umfasst bei denen es zu einem Adrenalin-Rausch kommt und deren Ausübung das Leben des Sportlers in Gefahr bringt.

Eine zu strikte Anwendung dieser Definition würde Bungee Jumping oder das Laufen von Ultramarathons als Extremsport ausschließen. Immerhin gibt es  beim Bungee Jumping einen besonders heftigen Adrenalinrausch, Lebensgefahr besteht bei den Sprüngen jedoch meistens nicht. Ultramarathon-Läufer wiederum erleben extreme körperliche Strapazen, führen diese Sportart jedoch nicht wegen des Adrenalin-Rausches aus. Die Sportler fühlen sich eher von den mentalen und physischen Grenzerfahrungen angezogen.

Natürlich wird „Extremsport“ oft auch als Marketingbegriff missbraucht. Sportarten mit dem Label Extremsport gelten als gefährlicher – und daher cooler – als sie in Wirklichkeit sind.




Es ist offensichtlich sehr schwierig eine hundertprozentig treffende Definition für Extremsport zu erhalten. Ganz allgemein behandeln wir in diesem Blog Sportarten die extremer als der Durchschnitt sind – das heißt Aktivitäten die höhere Anforderungen an den Mut, den Körper oder an die Fähigkeiten des Extremsportlers stellen.

Extreme sportliche Betätigungen wie Bergsteigen gab es schon vor langer Zeit. Der Begriff Extremsport entstand jedoch erst in den 70er Jahren. Die heutige Popularität vieler Extremsportarten ist womöglich eine Gegenreaktion auf die Sicherheit im alltäglichen Leben der westlichen Welt.

Die meisten Menschen suchen von Natur aus nach Sicherheit. Das Risiko soll möglichst minimiert werden. Sicherheit hat jedoch den Nachteil, dass sie – einmal erreicht – schnell langweilig wird. Offenbar müssen einige Menschen die Sicherheit im Alltag mit einem erhöhten Risiko in der Freizeit kompensieren.

Extremsport für die Masse?

extreme-marathon

Doch auch beim Extremsport werden Risiken minimiert  Sie werden durch neue bessere Materialien und Sporttechnologien immer sicherer und massentauglicher. Sportarten deren Ausübung früher für Grennzgänger reserviert war, wie Bungee Jumping oder Paragliding sind heutzutage für die Masse zugänglich. Eine Reaktion auf diese Entwicklung ist die Entwicklung neuer extremerer Sportarten und eine immer größer werdende Steigerung der Gefahr.

So eine Entwicklung kann man beim Tauchsport veranschaulichen. Hatte man bis vor einigen Jahrzehnten keine andere Wahl als unter Wasser die Luft anzuhalten, ermöglichte die Entwicklung der Tauchgeräte plötzlich jedem das gefahrlose Erkunden der Unterwasserwelt. Einigen Tauchern war das mit der Dauer zu langweilig. Während einige mit Haien tauchten oder in immer größere Tiefen vorstießen und die Grenzen der Technik ausloteten, ging eine Gruppe von Tauchern einen gänzlich anderen Weg. Sie  verzichteten einfach auf das Tauchgerät und erkundeten die Unterwasserwelt mittels Luftanhalten – das Apnoetauchen als Sportart war geboren.

So kann man vor allem einen Trend feststellen: Während viele Extremsportarten durch bessere Materialien immer sicherer und massentauglicher werden, werden im Gegenzug die mutigsten Sportler mit den neuen Materialien die bisherigen Grenzen erweitern und immer extremere Rekorde aufstellen.

Bildquelle: Flugschule-Salzburg, www.darbaroud.com
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